Dass Liebe auch weh tun kann, suggeriert nicht nur der Titel, sondern ist wohl jedem bekannt, dem andere Menschen wichtig sind. Eva Illouz bezieht sich in ihrem Buch vor allem auf die Schattenseiten der Liebe. Sie geht der Frage nach, ob sich die Liebe und der Schmerz in den letzten Jahrhunderten verändert haben. Geht die Liebe mit der Zeit?
Kein Kitschiger Frauenratgeber
Illouz gehört nicht zu den Beziehungsratgebern, deren kitschige, stereotype Bücher sich gut als Verpackungsmaterial für Umzüge machen. Nein. Sie ist die Meisterin der soziologischen Analyse der Gefühlswelt moderner Menschen. Sie zeigt, inwiefern der Liebesschmerz von den gesellschaftlichen Bedingungen der Zeit geprägt ist. Elizabeth Bennets Schmerz in „Stolz und Vorurteil“ war anders als unserer heute.
Die wissenschaftliche, nüchterne Betrachtung ist zunächst verwirrend. Die Liebe jedoch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten ist in diesem Fall sehr spannend sein. Wer Illouz liest, versteht seinen Schmerz besser als zuvor, er wird teilweise sogar logisch. Vielleicht lindert Verstehen den Schmerz? In „Warum Liebe weh tut“ erklärt Eva lIIouz klug und erhellend die Liebe in Zeiten des Kapitalismus.
Wer Lust hat auf ein anspruchsvolles Buch über die Liebe, das so gar nicht in die Kitschsparte passt, der kommt an Eva Illouz nicht vorbei.
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